Was ist finanzielle Gewalt?

Angriff auf finanzielle Autonomie

Finanzielle Gewalt ist das, was Frauen erleben, deren (Ex-)Partner sie in ihrer finanziellen Autonomie beschränken und finanzieller Rechte berauben. Zum Opfer finanzieller Gewalt werden Frauen, deren (Ex-)Partner Geld bzw. die Verfügung darüber als Machtinstrument missbrauchen.

Sowohl Frauen, die auf Unterhalt ihrer Partner angewiesen sind, als auch finanziell unabhängige Frauen können finanzielle Gewalt erleiden.

Häufig wird die finanzielle Gewalt von Dritten unterstützt. Hierzu zählen Anwälte, Notare, Banken und Gerichte.

Unsichtbare Form von Gewalt

Gewalttätige Männer schlagen zu – oder sie drehen am Geldhahn. Manche tun auch beides.

Finanzielle Gewalt ist eine Form von Gewalt, die unsichtbar und gesellschaftlich weitgehend akzeptiert ist. Denn Geld gilt noch immer als Männerdomäne. Besonders wenn es um „großes“ Geld geht.

Frauen sind Männern beim Thema Geld häufig unterlegen. Selbst wenn sie im Einzelfall mehr verdienen. Geld hat häufig eine andere Bedeutung für sie. Doch auch Frauen brauchen Geld zum Leben. Für sich. Und für ihre Kinder. Finanzielle Autonomie ist das Recht eines jeden Erwachsenen.

Keine Privatsache

Wenn Frauen in ihren Ehen und Beziehungen um Geld bzw. um ihr Recht auf finanzielle Autonomie betrogen werden, dann ist das keine Privatsache. Oft genug findet finanzielle Gewalt mit dem Segen der Öffentlichkeit und der tatkräftigen Unterstützung der Justiz und des Staates statt, an der Schnittstelle also zwischen privatem und öffentlichem Raum.